
Folgend könnt ihr ein paar Fotos der Dreharbeiten unseres Filmes
Nr. 5611 sehen. Es werden Vorbereitungen
zu einen Spezialeffekt gezeigt. Laken werden aufgehängt und stellen in dem Film
später ein Labyrinth dar. Benötigt haben wir für diese Aktion einen ganzen
Abend. Die Laken wollten erst nicht an der Decke bleiben, bis wir sie
schließlich unter die Decke tackern mussten. Oft sind sie trotzdem wieder
runtergefallen und mussten immer wieder an ihren Bestimmungsort
zurückverfrachtet werden. Das Labyrinth betritt der Süchtige in einem Stadium
psychedelischer Umnachtung. Er betritt sowohl eine Traumwelt als auch seine
eigene Psyche und scheint sich schließlich in ihr zu verlieren.
Außerdem seht ihr noch ein Bild zu unseren Dreharbeiten in
einem hier ansässigen Supermarkt.

Zunächst mussten wir uns in den Supermärkten, die wir hier in Dortmund so
haben, erst einmal eine Drehgenehmigung besorgen. Als wir diese dann
schließlich bei einem der letzen noch übrig gebliebenen Supermärkte doch
noch bekamen, mussten wir uns schließlich auf einen Dienstag und auf eine
Stunde zwischen 15 und 16 Uhr beschränken. Dann konnten wir endlich anfangen.
Viele Leute glotzten in die Kamera, auffällig viele Arbeiter kreuzten
andauernd den Blickwinkel der Kamera und einkaufende Leute standen oft im Weg
herum oder guckten genau in die Kamera. Naja, wir haben es dann aber doch noch
geschafft und die Szene schließlich abgedreht. Die Stunde konnten wir auch
noch ein wenig verlängern und am Ende wurden wir sogar von dem
Geschäftsführer auf einen Kaffee eingeladen. Hatte sich der Tag also doch
noch gelohnt. :)) Ironischer Weise mussten wir die Szene im Supermarkt später
jedoch aus Grunenden der Länge ersatzlos streichen. Tja, so frustrierend kann
es manchmal sein.
Aehnliches ist uns bei einer Szene ziemlich weit am Ende des gleichen Filmes
passiert. Es sollte ein Türrahmen brennend auf einem Feld stehen, nachdem der
Süchtige durch das Labyrinth seiner Träume gewandert ist (s.o.). Wir haben
uns also einen Rahmen aus ein paar Leisten zusammengeschustert und sind mit
dem Teil auf ein abgelegenes Gelände gegangen. Haben das Teil mühsälig in
den Boden gesteckt und versucht anzustecken. Wir haben Feuerzeugbenzin, Klebe
und alles genommen, was sonst noch so zu finden war. Das Ding wollte aber
einfach nicht vernünftig brennen. Außerdem war es ziemlich windig, nass und
kalt. Dann haben wir es ein paar Wochen später versucht. Einfach ein bisschen
Diesel drübergeschüttet und das Ding ging gar nicht mehr aus. Diesel ist
für solche Sachen wirklich gut geeignet. Wenn es richtige Feuerwolken sein
sollen, kann man wohl auch fein verstäubtes Mehl nehmen (ist aber
gefährlich, also Achtung!). Die Tür kam im Film auf jeden Fall sehr gut
rüber.
Jetzt aber genug zu
Nr. 5611 . Kommen wir nun zu
New Age:

Zunächst mussten wir ein paar Industriegeräusche für den Film bekommen, die
dann im Hintergrund laufen sollten. Da haben wir natürlich gleich an die
Metallriesen hier in der Umgebung gedacht. Weiter als bis zum Pförtner haben
wir es dann jedoch nicht gebracht, da man als Normal-sterblicher noch nicht
einmal auf das Gelände durfte. Viele haben auch sofort abgeblockt als sie nur
das Wort Film hörten, obwohl wir nur reine Tonaufnahmen machen wollten. Wir
mussten schon eine ganze Reihe von Werken abklappern bis wir dann schließlich
bei der Thyssen AG einige Aufnahmen machen durften (Danke nochmal an dieser
Stelle). Ihr könnt uns hier sehen, wie mit einigen Mikros einem Mixer und
einem Tapedeck von der Aufnahme kamen. Obwohl wir eigentlich von der Chefetage
nur 60 Minuten Zeit bekommen hatten, um die Aufnahmen zu machen, waren die
Mitarbeiter dann über die Abwechslund froh und haben uns etwas länger machen
lassen. Es sind dann auch einige nette Aufnahmen zustande gekommen, die wir
gut verwenden konnten.

Auf dem anderen Foto könnt ihr uns sehen, wie wir gerade eine Drehpause
machen. Mitten in der Kullisse hat dann auch der ausdauerndste Raucher
eine Zigarettenpause verdient, obwohl sich das Drehen hat in dieser Szene
eigentlich als ziemlich einfach erwiesen hat. Es sollten einfach ein paar
schwachsinnige Gespräche zwischen den Leuten zustande kommen, die dann
frei gefilmt wurden. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten hat man dann auch
das geschafft und konnte sich an dem Ergebnis erfreuen. Die Wohnung sauber
machen und den ganzen Müll wegsaugen, den man da verursacht hatte, musste
man natürlich auch. Insgesamt nimmt das dann aber einigermaßen gerne in
Kauf, wenn alle mit anpacken.

Natürlich
passiert auch sonst eine ganze Menge, wenn man sich daran
macht, einen Film zu drehen. Das wäre wahrscheinlich genug Stoff für ein
eigenes Buch. Wir haben hier nur eine ziemlich kleine Auswahl getroffen und
hoffen, dir damit vielleicht ein wenig Geschmack gemacht zu haben. Es kann
nämlich eine Menge passieren und meistens kommt alles anders als man denkt. Und
wenn dann der Film wirklich doch einmal fertig geworden ist, und man ihn dann
auf einer größeren Leinwand sieht und andere Leute ihn bewerten, ist das doch
schon ganz schön mulmig. Aber es macht immer wieder Spaß. Man lernt viele Leute
kennen, die sich für die Dreharbeiten interessieren und macht auch manchmal
ganz enttäuschende Erfahrungen. Auf jeden Fall macht es aber ungeheuer viel
Spaß. Also, schnapp dir mal 'ne Kamera und fang ein bisschen an mit Filmen.
Man kommt vielleicht nicht immer sofort zu richtig guten Ergebnissen, zumindest
objektiv gesehen, doch überwiegt der Spaßfaktor der ganzen Sache dennoch enorm.
Auch wenn mann vielleicht glaubt, mann hätte vielleicht gar nicht die Lust
sowas zu machen oder man verstehe von Filmen sowieso nichts kann man es mal
versuchen. Mit der Arbeit und Freude, die man damit immer verbindet steigt auch
das Interesse. So versucht man dann immer mehr auf technische Details und
Einstellungsgrößen zu achten und den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Die
Drehbücher werden genauer und man bespricht sie auch mal ausführlicher. Dann
kann man den Film vielleicht auch mal auf einem Offenen Kanal laufen lassen.
Dann will man irgendwas organisieren und lernt neue Leute und Orte kennen. All
dies macht dann natürlich um so mehr Freude, um so mehr man Ansehen oder
Verstandnis man dann bei Wettbewerben von seinem Publikum erhält.
Man kann auf einmal etwas aussagen und eine Diskussion anregen. Es kann also
durchaus eine Menge Spaß machen, wenn man mal seine Kamera auch außerhalb
des Urlaubs mit seinen Freunden nutzt. Probiert es mal aus und berichtet uns
von euren Erfahrungen. Wir haben auch nicht viel anders angefangen. Wir
würden gerne wissen, ob es auch noch andere gibt, die sich für so ein Hobby
begeistern können. Man hört da nämlich nicht sehr viel, da sich viele
Jugendliche einfach nicht so recht an die Oeffentlichkeit trauen. Also, bis
denne und viel Spaß!
Noch ein paar Worte (Zeilen) zum sogenannten Sessionfilm: Nimm eine
Kamera und leg' los. So haben wir das auch getan, als wir unseren bisher
erfolgreichsten Film gedreht hatten. Wir hatten heine Ahnung, was wir an diesem
Tag anstellen sollte, nahmen uns eine Kamera, Reste von einem Brathähnchen,
einen Super-8-Projektor, Bügeleisen samt Brett, eine leere Wohnung und etwas
Zeit. Fertig war deus ex
machina. Wir hatten keine Idee, keine Drehbuch und waren nur zu zweit. Die
Ideen kamen einfach so und alsbald entwickelte sich der Film immer weiter und
weiter. So haben wir das übrigens dann auch bei "...",camera obscura, Der K(n)opf, von dem ihr rechts
auch ein Bild sehen koennt, und O gemacht: Alles Filme, die ohne Drehbuch und Idee entstanden sind. Die Leut vor Ort haben einfach ihren Teil beigetragen und so wurde der Film immer besser. Ein erstaunlich effektives
Konzept.